Die gemeinsame Luftpistolen-Mannschaft der Seligenstädter Sportschützen und des Schützenverein St. Hub. Klein-Welzheim hat für eine kleine Sensation in der Hessenliga Luftpistole gesorgt. Das Team gewinnt die höchste Ligaklasse in Hessen, nachdem sie im Vorjahr auf Anhieb Rang 3 erreichte. Sportlich eine durchaus beeindruckende Leistung, wenn man sich vor Augen führt, das oberhalb der Hessenliga direkt die 1. und 2. Bundesliga kommt. Die Hessenliga ist in vier Wettkampftage aufgeteilt.
An den ersten drei Terminen treffen sich je vier Mannschaften und schießen über Kreuz zwei Begegnungen pro Wettkampftag. Am letzten Tag treffen sich alle 8 Teams zum gemeinsamen Endkampf. Die Seligenstädter mussten an den ersten drei Wettkamptagen nur gegen ihren ärgsten Verfolger Raunheim eine Niederlage hinnehmen. In der Liga treten je 5 Schützen gegeneinander an. Das Team, das mindestens 3 Einzelsiege erreicht, gewinnt den Wettkampf. So reisten beide Mannschaften mit 10:2 Gesamtpunkten zum Endkampf nach Ravolzhausen an. Bei den Einzelsiegen hatten die Seligenstädter mit 22:8 die Nase knapp mit einem Zähler vorne.
Ausrichter für den Endkampf waren die Seligenstädter Sportschützen selbst. Es mag merkwürdig anmuten, dass die Seligenstädter ihren Heimwettkampf in Ravolzhausen ausgetragen haben. Für den Ligaendkampf sind allerdings zehn Schießstände nebeneinander erforderlich. Da ein solcher Schießstand weder in Seligenstadt noch in der Ortsteilen verfügbar ist, mussten sich die Vereinsverantwortlichen nach einer Alternative umsehen. Die Schützen aus Ravolzhausen haben den Seligenstädtern dann die sprichwörtliche „Schützenhilfe“ geleistet und ihre mit vollelektronischer Trefferauswertung ausgestattete Anlage zur Verfügung gestellt.
Die Mannschaft bestehend aus Nico Deck, Cora Dörr, Philip Heyer, Maximilian Peter, Andreas Gloser und Andreas Heß hat sich im Endkampf keine Blöße gegeben und gewinnt seine Partie 5:0 gegen Dasbach. Verfolger Raunheim hat trotz des eigenen 5:0-Siegs das Nachsehen und wird am Ende Zweiter hinter den Seligenstädter Sportschützen. Platz 3 der Tabelle holt sich die Mannschaft aus Großenhausen. Zum Sieg gratulierte der Vizepräsident des Deutschen Schützenbundes Stefan Rinke und der Leiter der Hessen- und Bundesliga Norbert Link.
Trotz dieses Erfolgs haben die Seligenstädter auf die Teilnahme am Aufstiegskampf zur 2. Bundesliga verzichtet. Das Team war sich mit der Vereinsleitung einig, dass erhebliche Gründe gegen eine potientielle Teilnahme an der 2. Bundesliga sprechen. Bei den Auswärtsterminen sind zwingend Anreisen am Vortag mit Übernachtungen erforderlich. Finanziell sei das ohne Teamsponsor nicht darstellbar. Auch die zusätzliche zeitliche Belastung komme insbesondere für die beiden Junioren-Nationalkader Cora Dörr und Philip Heyer zur Zeit nicht in Betracht. Das Problem der nicht ligatauglichen Schießstätte wäre dann ja auch noch zu lösen gewesen. Sportlich hätten die Seligenstädter keine schlechten Chancen gehabt, auch in der 2. Bundesliga mithalten zu können. Durch den Verzicht aus Seligenstadt rücken die Großenhausener neben der Mannschaft aus Raunheim für den Aufstiegskampf nach. Im kommenden Jahr wird Seligenstadt also wieder mit einer Mannschaft in der Hessenliga vertreten sein.